Schwarzer Tee ist eines der beliebtesten Getränke der Welt. Jahrhunderte über Jahrhunderte haben Teetrinker dieses herzerwärmende Getränk ausgetauscht, neu interpretiert und genutzt. Aber was ist Schwarzer Tee? Woher kommt Schwarzer Tee? Wie wird Schwarzer Tee hergestellt? Ist Schwarzer Tee gut für Sie?

In diesem Artikel tauchen wir tief in diese Fragen ein und versuchen, alles über diesen charmanten Tee zu verstehen.

1. Was ist Schwarzer Tee?

Schwarzer Tee wird aus den Blättern der gleichen Pflanze gewonnen wie Grüner, Oolong, Weisser und Pu-Erh-Tee: Camellia Sinensis.

Interessante Tatsache: Im Laufe der Geschichte haben die Chinesen den Schwarzen Tee als "Roten Tee" bezeichnet, da sie die Teesorten anhand des Teelikörs und nicht anhand des Teeblattes selbst identifizierten. Tatsächlich war Pu-Erh-Tee für die Chinesen früher "Schwarzer Tee", aufgrund der tief dunklen Aufgussflüssigkeit, die dieser fermentierte Tee produziert.

2. Wie wird schwarzer Tee produziert?

Schwarzer Tee ist bei weitem der vielfältigste aller Tees in Bezug auf Land, Region, Herstellungsmethode, Terroir und Geschmack.

Es gibt 5 Hauptstufen bei der Herstellung von Schwarzem Tee:

I. Welken

Das Welken ist der erste Schritt in allen Arten der Teeverarbeitung. Die Blätter werden getrocknet (entweder in der Sonne oder unter kontrollierten Bedingungen in der Fabrik), damit die grünen Blätter weicher werden und das überschüssige Wasser verdampft, von etwa 80% auf 70%. Das Welken macht das Blatt ausserdem weicher und elastischer, um es für den nächsten Schritt vorzubereiten. Dieser Schritt ist wichtig, da er das Einsetzen der Oxidation erleichtert und die Farbe und das Aroma des Tees verbessert.

Nach dem Welken gibt es zwei Arten der Verarbeitung, die bei Schwarzem Tee vorkommen:

1. Die orthodoxe Tee-Verarbeitung -

ergibt die hochwertigen ganzen Blätter, die Sie in Premium-Läden finden.

2. CTC-Tee-Verarbeitung (schneiden, reissen, kräuseln) -

ergibt die Schwarzteebeutel, die Sie in Supermarktregalen und ähnlichem finden.

II. Rollen

Bevor der Rollvorgang beginnt, siebt der Teehersteller die Blätter kurz durch, um Rückstände wie Sand, Steine oder Metall zu entfernen, die bei der Ernte oder in der Fabrik zurückgeblieben sein könnten.

Bei der orthodoxen Teemethode kommen die Blätter in eine Rollmaschine, die ihre Zellwände aufbricht und sie dem Sauerstoff aussetzt. Durch den Rollvorgang werden die im Tee vorhandenen Enzyme und Polyphenole vermischt, wodurch der Oxidationsprozess beginnt und die natürlichen "Säfte" und Chemikalien freigesetzt werden. Dieser Prozess erfordert die sorgfältige Aufmerksamkeit des Teemeisters, damit nicht zu viel Hitze durch Reibung entsteht.

Bei der CTC-Methode durchlaufen die Blätter eine spezielle Maschine, die die Blätter gleichzeitig zerkleinert, zerreisst und kräuselt. So erhält man den körnigen Aspekt der Schwarzteebeutel. Dieser Prozess hat einen erheblichen Einfluss auf das Aussehen, die Fasern, die Flüssigkeit und den Aufguss des Tees.

Bild von Cynthia Fazekas auf Flickr.

III. Rollenbrechen & Sieben

Zu diesem Prozess sagt Mary Lou Heiss in ihrem Buch "Die Geschichte des Tees",

"Da die Freisetzung des enzymatischen Saftes während des Rollvorgangs dazu führt, dass das Blatt anfängt zu bündeln und zu verklumpen, ist der nächste Schritt das Rollenbrechen und Sieben. Durch das Aufbrechen der verklumpten Blattmassen zurück in einzelne gerollte Blätter, belüftet dieser Zwischenschritt die Klumpen, reduziert die Temperatur des Blattes und führt eine Vorsiebung durch. Dieser Prozess trägt auch dazu bei, das Blatt gleichmässig mit den enzymatischen Säften zu überziehen, so dass eine bessere Oxidation stattfinden kann.”

IV. Oxidation

Die Oxidation ist der ikonischste Schritt bei der Verarbeitung von Schwarzem Tee, da sie das grösste Unterscheidungsmerkmal zu anderen Tees darstellt. Wie bereits erwähnt, beginnt die Oxidation bereits in der ersten Phase, dem Welken, bis hin zum Rollvorgang.

Nach dem Rollen & Sieben werden die Blätter auf einer grossen Fläche in einem feuchten, kühlen, sauerstoffreichen Raum ausgebreitet, wobei die Luftfeuchtigkeit zwischen 15-20% liegen sollte. Durch die Wechselwirkung der Blätter mit der Luft beginnt die Produktion der Theaflavine, die für den spritzigen und energischen Geschmack des schwarzen Tees verantwortlich sind.

Die Catechine (Polyphenole) im Blatt absorbieren vor allem in den frühen Stadien der Oxidation eine beträchtliche Menge an Sauerstoff. Die Wechselwirkung mit den im Teeblatt vorhandenen Polyphenolen erzeugt den unverwechselbaren Körper und die Farbe des schwarzen Tees. Schliesslich entstehen durch die Anlagerung von Aminosäuren und Zucker in den Blättern die Substanzen, die dem Schwarzen Tee seinen einzigartigen Geschmack verleihen.

V. Trocknung

Der letzte Schritt bei der Verarbeitung von Schwarzem Tee ist die Trocknung, die darauf abzielt, die Feuchtigkeit auf 3% zu senken und die Interaktion und Reaktion der Enzyme zu stoppen. Nachdem die Blätter in einem Lufttrockner getrocknet wurden, werden sie in einem Sieb in ungefähr gleich grosse Stücke sortiert: ganze Blätter (die höchste Qualität), gebrochene Blätter, Fannings (für Teebeutel verwendet - niedrigere Qualität) und Staub.

3. Schwarztee-Sorten & Herkunft

Die vielen Sorten und Herkunftsorte von Schwarzem Tee verleihen ihm einen besonderen Status. Das nicht ganz so Aufregende ist jedoch, dass der Grossteil des weltweiten Schwarztees für die Teebeutelindustrie angebaut wird. Das bedeutet, dass die meisten Tassen, die Teetrinker geniessen, nicht wirklich hochwertigen, ganzen Blatt-Tee enthalten.

Ungemischte Schwarztees sind normalerweise nach der Region benannt, in der sie wachsen (ähnlich wie jeder andere Tee). Die bekanntesten sind:

Lapsang Souchong

angebaut in der Provinz Fujian in China. Dieser Tee passt hervorragend zu Whisky-Cocktails, da er einen stark rauchigen Geschmack und ein dunkles Fruchtaroma hat. Das Gebräu hat eine warme, goldene Farbe.

Keemun Maofeng

wird in der Provinz Anhui in China angebaut. Es ist nicht schwer, sich in diesen Tee zu verlieben, mit seinem lebhaften, vollmundigen Geschmack und dem klaren, blumigen Aroma. Der Aufguss bringt einen gold-roten Likör.

Assam

dieser Tee wird in der Region Assam in Indien angebaut. Er hat einen weichen, malzigen Geschmack mit einem nussigen Aroma und einem kupferähnlichen Aufguss.

Darjeeling

wird in der Region Westbengalen in Indien angebaut. Darjeeling wird als "muskatellerartig" beschrieben, was ihn ziemlich einzigartig in der Teewelt macht. Er hat ein knackiges Aroma und eine mittelgoldene Farbe.

Ceylon

wird in Sri Lanka angebaut. Dieser Tee produziert einen hellen, kupferfarbenen Aufguss, mit spitzen Aromen und einem hellen Aroma.

Schwarzer Tee ist auch insofern vielseitig, als dass viele Teemischungen seine Sorten verwenden. Ein paar unserer liebsten Schwarzteemischungen sind:

• Der klassische Earl Grey Tee - Darjeeling, Ceylon und Assam schön gemischt mit Bergamottenöl und Bergamottenschalen. Darjeeling und Ceylon sind leicht, während Assam eine malzige Tiefe in die Tasse bringt. Die abschliessende blumige Note der Bergamotte macht dieses Gebräu einzigartig, einfach zum Verlieben.

• English Breakfast - Keemun oder Assam, Ceylon und Kenianischer Schwarztee machen diesen Tee zu der kultigen Mischung, die jeder gerne morgens mit etwas Milch und Zucker trinkt. Die Mischungen wurden oft auf die Weichheit oder Härte des Wassers aus den Regionen abgestimmt, für die sie kreiert wurden. Wenn Sie versuchen, das perfekte Rezept zu finden, suchen Sie nicht weiter - nur wenige seriöse Firmen geben die Geheimnisse dieser Mischung preis ;)

• Masala Chai - Die perfekte Mischung für Yogis und dergleichen. Diese Schwarzteemischung ist tief in der indischen Kultur verankert und das aus gutem Grund - die Kombination aus Zimt, Kardamom, Sternanis, gemahlenen Nelken, Ingwer und schwarzem Pfefferkorn sorgt für einen Aufguss von Kraft und Ruhe, perfekt für ruhige Gemüter und Abenteuerlustige.

4. Die gesundheitlichen Vorteile von Schwarzem Tee

Alle Teesorten haben besondere Vorteile. Das liegt an der einzigartigen chemischen Zusammensetzung der Camellia Sinensis Pflanze. Sie ist reich an "Flavonoid-Polyphenolen", insbesondere an dem natürlichen Antioxidans namens "Catechin". Diese schützen die Blutzellen und verleihen dem Tee seine medizinischen Eigenschaften. Tee enthält auch L-Theanin, eine spezielle Aminosäure, die unsere Stimmung hebt und ein Gefühl der Entspannung vermittelt.

Bevor wir uns mit den wichtigsten gesundheitlichen Vorteilen von Schwarzem Tee beschäftigen, ist es wichtig zu wissen, dass Schwarzer Tee zwar eine gute Menge an Koffein enthält, dass es aber mehr auf die Ziehzeit und -methode ankommt. Einige Schwarzteesorten (sogar innerhalb der gleichen Sorte, wie z. B. Assam) haben einen höheren Koffeingehalt als andere. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Marke und die Brühmethode kennen.

Hier sind die 5 wichtigsten gesundheitlichen Vorteile, die Schwarztee Ihnen bietet:

1.Erhöht Ihr Energieniveau

Die allmähliche Koffeinfreisetzung, die Schwarzer Tee im Vergleich zu Kaffee bietet, ist der Grund, warum viele von uns morgens eher eine warme Tasse Schwarzen Tee als einen Espresso aufbrühen. Dies kommt durch die Wechselwirkungen des Koffeins mit dem im Tee enthaltenen L-Theanin zustande. Das Trinken dieses Tees macht Sie wach und dennoch entspannt, was ihn zum perfekten Helfer in jeder Phase des Tages macht, in der Sie nach einem Muntermacher suchen.

2. Kann bei der Vorbeugung von Herzkrankheiten helfen

Mehrere Studien zeigen, dass schwarzer Tee aufgrund des hohen Gehalts an Antioxidantien und Flavonoiden, die er enthält, dazu beitragen kann, das Risiko für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität zu senken, wodurch die mit Herzkrankheiten verbundenen Risiken verringert werden. [1] [2]

3. Hilft bei einer reibungslosen Verdauung

Die Gerbstoffe und andere chemische Komponenten, die in Schwarzem Tee enthalten sind, sind hervorragende Helfer bei der Entspannung Ihres Verdauungssystems. Eine Studie hat sogar gezeigt, dass die entzündungshemmende Eigenschaft des Tees potenziell relevant für die Bekämpfung von Magengeschwüren ist. [3]

4. Verbessert die Gesundheit von Haut und Haar

Schwarzer Tee wird in vielen Kulturen zur Bekämpfung von Haut- und Haarproblemen eingesetzt. Im Handel erhältliche Gesichts- oder Haarmasken und Hausmittel verwenden oft schwarzen Tee, da die Polyphenole und Catechine Anti-Aging-, photoprotektive und antioxidative Eigenschaften enthalten. [4]

5. Schwarzer Tee entspannt den Geist

Diese Teesorte macht Sie nicht nur energiegeladener, sondern hat auch stressabbauende Eigenschaften. Das L-Theanin und EGCG in Schwarzem Tee haben die Fähigkeit, Ihre Stimmung zu heben und können Menschen mit psychischen Erkrankungen helfen. [5]

Abgesehen von den vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen hat schwarzer Tee auch die längste Haltbarkeit von über 2 Jahren. Seien Sie jedoch vorsichtig bei aromatisierten Tees oder Mischungen mit Gewürzen und Früchten - sie können schneller verderben.

5. Brühanleitung

Einer der grössten Reize von Schwarzem Tee ist, dass er nicht empfindlich auf die Wassertemperatur reagiert, im Gegensatz zu Weissem Tee, der einen speziellen Brühvorgang erfordert.

Generell sollten Sie zum Aufbrühen von Tee Quell- oder gefiltertes Wasser verwenden. Geben Sie einen Teelöffel Schwarztee in ein Tee-Ei und lassen Sie ihn in einer Tasse mit Wasser ziehen, das bei einer Temperatur zwischen 90ºC und 100ºC (kochendes Wasser, ca. 212F) gekocht wurde.

Sie können diesen Tee mindestens 3 Minuten und bis zu 5 Minuten ziehen lassen, je nachdem, welches Geschmacksprofil Sie wünschen.

Um den vollen Geschmack und die Schönheit des Schwarzen Tees zu geniessen, sollten Sie ihn ohne Süssungsmittel, Sahne oder Milch servieren. Je nach Sorte können Sie sich jedoch auch etwas gönnen!